PROJEKTÜBERSICHT
Unerwartete Ausblicke in Delitzsch
Die Stadt Delitzsch richtete zwischen 1902 und 1904 ein zentrales städtisches Wasserversorgungsnetz ein. Einen wichtigen Bestandteil stellte der 1903 erbaute Wasserturm als Speicher und Ausgleichsbehälter dar. Als Wasserbehälter wählte man den zur damaligen Zeit modernen Stützbodenbehälter des Typs „Intze“ mit einem Fassungsvermögen von 300 m³.
Nun erhält der seit vielen Jahren ungenutzte Wasserturm ein neues Gesicht. Am südlichen Stadtrand von Delitzsch gelegen, begrüßt er seine Gäste im neuen Gewand.
Die geneigten Wände des Neubaus nehmen die Geometrie des Bestandes auf und rahmen den Turm halbkreisförmig ein. Der Turmkopf wird durch einen neuen Aufbau aus Stahlbeton ersetzt und nur scheinbar durch einen neuen Kragen aus nichttragenden Spritzbetonschalen getragen. Das Turmrestaurant im neuen Kopfbau bietet einen neuen Blickwinkel über die Stadt Delitzsch und unerwartete Ausblicke nach Leipzig im Süden.
Das geschwungene Treppenhaus kragt nach außen hin aus und ist über monolithisch angeschlossene Treppenläufe am Aufzugskern verankert.
Der vormals hohle Turm erhält über Konsolen eingehangene Stahlbetondecken. Die Wände des Neubaus werden über Streifenfundamente auf dem sehr gut tragfähigen Kies in Sohlhöhe des Bestandsturmes gegründet.
- Architektur: Denda Architekten, Markleeberg
- Planungszeitraum: 2020
- BGF: 4280 m²
